Montag, 2. Januar 2012

Fettreiche Nahrung lässt Nervenzellen im Gehirn altern und absterben

Fettreiche Nahrung lässt Nervenzellen im Gehirn altern und absterben

von Dr. M. Hahn-Hübner

Unser Gehirn ist ein Wunderwerk. Bis heute verstehen wir längst nicht alle Mechanismen, mit denen es unseren Körper steuert; auch wenn Wissenschaftler ihr Bestes geben, um diese zu erforschen.
Großes Interesse erregt zum Beispiel immer wieder die Steuerung von Stoffwechselfunktionen und Appetit - beides wirkt sich direkt auf Ihr Gewicht aus. Nun haben Wissenschaftler in zwei unabhängig voneinander durchgeführten Studien den umgekehrten Zusammenhang beleuchtet. Sie untersuchten die Frage, wie Übergewicht bzw. falsche Ernährung sich auf die Gehirnprozesse auswirken und diese beeinflussen.
Forscher der University of Washington beobachteten Nager, die fettreich ernährt wurden. Das Erstaunliche: es dauerte nur ein bis drei Tage nach der Umstellung des Futters, bis sich Entzündungen in einem bestimmten Gehirnbereich, im Hypothalamus, zeigten. Die Tiere hatten in dieser Zeit natürlich noch nicht an Gewicht zugelegt - dennoch traten nach wenigen weiteren Tagen die ersten Schäden an Neuronen im Hypothalamus auf. Zudem kam es zur Steigerung der Anzahl von Gliazellen. Hierbei handelt es sich um Zellen, die eigentlich die Neuronen stützen. Allerdings treten sie verstärkt auf, wenn die Nervenzellen absterben - sie nehmen dann ihren Platz ein.
Vergleichbare Beobachtungen machten die Forscher auch bei übergewichtigen Menschen - durch Kernspin-Untersuchungen stellten sie auch bei diesen eine Häufung an Gliazellen und damit eine Reduzierung der Nervenzellen im Gehirn fest.
Wissenschaftler aus Boston zeigten darüber hinaus im Experiment, dass die Neuronen im Hypothalamus durch fettreiche Ernährung nicht nur absterben; vielmehr wird das Absterben älterer Zellen verlangsamt. Hinzu kommt, dass die Neuentstehung von Nervenzellen gebremst wird oder aber, dass neue Zellen zellulären Suizid begehen. Diese Apoptose ist eigentlich älteren oder kranken Zellen vorbehalten. Zu viel Fett in der Nahrung sorgt also dafür, dass der Hypothalamus nach und nach überaltert und damit seinen Aufgaben nicht mehr ausreichend nachkommen kann.
Bleiben Sie NATÜRLICH gesund.

 Gehärtete Fette verringern die Gehirnleistung
von Dr. M. Hahn-Hübner
Tierische Lebensmittel wie Wurst und Käse, aber auch industriell hergestellte Produkte enthalten viele gesättigte Fettsäuren. Aber auch in pflanzlichen Lebensmitteln wie in Margarine sind gehärtete Fette enthalten. Diese sind bekannt dafür, dass sie dem Körper schaden, zur Verkalkung der Arterien beitragen und so auf Dauer sogar einen Herzinfarkt auslösen können.
Aber diese Fettarten sind auch gefährlich für Ihr Gehirn. Das haben Wissenschaftler des Brigham and Women's Hospital herausgefunden, als sie die Gesundheitsdaten von über 6.000 Frauen im Alter von 65 Jahren und älter analysierten.
Die Wissenschaftler werteten sowohl die medizinischen Daten als auch die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmerinnen aus. Zudem untersuchten sie die Gedächtnisleistungen der Studienteilnehmerinnen.
Dabei stellten sie folgendes fest: Je häufiger die Frauen gesättigte Fette zu sich nahmen, desto schlechter waren die Ergebnisse, die sie in Gedächtnistests erzielten. Bei den Frauen, die überwiegend ungesättigte Fettsäuren zu sich nahmen, waren die Ergebnisse im Gedächtnistest dagegen sehr gut.
Die Forscher gehen davon aus, dass schon eine Einschränkung im Verzehr von tierischen Fetten ausreicht, um das Gedächtnis vor den angeblich altersbedingten Erinnerungslücken zu bewahren.
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